The Climate Coalition: A Love Song

The Climate Coalition ist die größte Initiative in Großbritannien, die sich dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben hat. Das Video „A Love Song“ ist Teil der jährlichen #ShowTheLove Kampagne und macht mit dem speziell von Anthony Anaxagorou geschriebenen Gedicht auf Umweltzerstörung aufmerksam. Die Bewegung The Climate Coalition setzt sich für saubere und erneuerbare Energie ein und arbeitet kontinuierlich daran, dies nicht nur ins Bewusstsein der Bürger zu bringen, sondern auch vor allem die britische Regierung davon zu überzeugen.

Hier die Credits zu dem kraftvollen Video:

Climate Change Poem (I’ve Heard Talk) von Anthony Anaxagorou
Schauspieler: Charles Dance OBE (Game of Thrones), Miranda Richardson (Made In Dagenham), David Gyasi (Doctor Who), Jacob Isaacs (Harry Potter Filme)
Musik von Elbow

Und die Lyrics:

I’ve heard talk of a quiet violence
waiting at the waters edge
where children learn the earth by golden shores
and gulls decorate shadows with all their height.

I’ve heard the mountains speak of their agony
a gripping smog hurting their stone –
the sparrow and the wren salvage hope from the wind
casting their song over the ears of morning,

I’ve seen the mountaineer conquer
the obstinacy of rock with the smallest
of hands, breath leaving his mouth
like an eruption of ampersands.

I’ve heard the forests thin call
as it’s left to shudder under its heavy load,
I remember a time it would climb
to paint the world with its green

where now will the lovers go to know each others palms?
How will kisses announce themselves to lips
if the path we’ve walked for so long
becomes lost to the noise we share?

I’ve seen how the willow holds its perennial lean
while cliffs frail as deceit drop to the sea.
A rainbow bought and sold for its skin
is worn like victory by another skyscraper.

Lakes still embrace shoals of fish,
while icebergs melt like snow on lips.
Seasons start to run from each other
while love’s left to shiver on the edge of a leaf.

But there’s still time to rescue the tranquillity
the fragile space between parks, pitches and sea –
the cosmos in all its wonderments and us,
a blink in its starry eye.

I’ve heard of this kind of dying before
slow, white and expansive. I’ve followed
the groan and made my lungs from the trail.

We are building new rain,
we are harbouring less sight

an infant tilts his head skywards
and asks his mother what’s beyond
she takes him by the hand and says

we will shape the brilliant and new
I very much like you have been saved so many times by a view
yesterday the sun whispered into the moons ear
and the moon trembled, turning white with fear.

 

#tatenfuermorgen – Projekt Nachhaltigkeit 2017: Perspective Daily

Als Projekt Nachhaltigkeit zeichnet der Rat für Nachhaltige Entwicklung jedes Jahr Projekte aus, die einen besonderen Beitrag für die nachhaltige Entwicklung Deutschlands und der Welt leisten. In diesem Jahr wurden Anfang Februar wieder 67 Projekte mit dem Qualitätssiegel „Projekt Nachhaltigkeit 2017“ ausgezeichnet: Darunter auch Perspective Daily, ein werbefreies Online-Medium, das lösungs- und zukunftsorientiert über die Fragen unserer Zeit berichtet. Weg vom täglichen Nachrichten-Stress hin zu Zusammenhängen: Perspective Daily vermittelt Verständnis statt einzelner Informationen. Die Macher schreiben nicht nur über Probleme, sondern diskutieren auch Lösungen. In Zeiten von „Lügenpresse“-Vorwürfen und einer „Fake News“-Debatte ist dies ein wichtiger Schritt hin zu einem konstruktiven Journalismus.
Perspective Daily fragt: Wie kann es weitergehen? Journalismus mit Blick nach vorn, der Hintergründe und Lösungen aufzeigt.

Anstelle von tagesaktueller Berichterstattung, setzt das Gründungteam aus Münster auf Beiträge, die Zusammenhänge und Hintergründe erklären und mögliche Lösungsansätze diskutieren. Den Autoren, die sowohl fachlich ausgebildet, als auch journalistisch erfahren sind, stellen sie dafür einen angemessen langen Recherchezeitraum zur Verfügung. Die Themen betreffen vor Allem die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Dabei werden wissenschaftliche Erkenntnisse genutzt, in andere Länder und Kulturen geblickt und so neue Perspektiven aufgezeigt – gegen das Gefühl der eigenen Machtlosigkeit. Thematisch reichen die Beiträge von Wasserknappheit und Klimawandel zu Extremismus und der Macht von Gewohnheiten. Ein wichtiges Element von Perspective Daily ist außerdem die Einbindung aller Mitglieder. Auf der Website können Mitglieder nicht nur untereinander, sondern auch mit den Autoren diskutieren, Themenvorschläge einreichen oder ihre Expertise zu möglichen Folgeartikeln einbringen.

Ein Grund für die langen und oft wissenschaftlich anmutenden Texte ist der akademische Hintergrund des Teams: Maren Urner, promovierte Neurowissenschaftlerin, hat „Perspective Daily“ gemeinsam mit Han Langeslag, ebenfalls Neurowissenschaftler, und Bernhard Eickenberg, einem promovierten physikalischen Chemiker, gegründet. Eickenberg ist inzwischen aus dem Unternehmen ausgestiegen. Keiner der Autoren bei „Perspective Daily“ ist den klassischen Weg mit einem journalistischen Volontariat gegangen. Stattdessen muss jeder, der für das Magazin schreibt, einen wissenschaftlichen Hintergrund haben. Das sehen sie hier als klaren Vorteil, da die Autoren so viel tiefer in ihre Themen eintauchen könnten, als klassische Journalisten. Für die leseroptimierte Aufbereitung von Inhalten kann das aber auch ein Nachteil sein.

Ende März 2016 hat Perspective Daily mit aktiver Unterstützung von Nora Tschirner, Klaus Heufer-Umlauf und Ralph Ruthe ihre zehnwöchige Crowdfunding Kampagne erfolgreich abgeschlossen. Mittlerweile haben sie ca. 14.000 Mitglieder gesammelt, eine feste Redaktion vergrößert, neue Büros in Münster bezogen und die Webseite weiterentwickelt. Auch in traditionellen Medien, wie Print und Radio hat Perspective Daily das Thema des Konstruktiven Journalismus etabliert. Während der deutschlandweiten Crowdfunding-Tour stießen die Macher an 17 Orten den Dialog über Konstruktiven Journalismus an. Perspective Daily hat damit bewiesen, dass es nicht nur die Vision der Gründer ist, journalistische Berichterstattung anders zu gestalten, sondern dass sich viele Tausend Menschen im deutschsprachigen Raume eine Veränderung in der Medienlandschaft wünschen. In einer umfangreichen Befragung gaben 75% der Mitglieder an, dass Perspective Daily ihr Denken, Handeln oder Empfinden ein wenig verändert hat.

Jetzt liegt der Fokus darauf, weitere Mitglieder zu sammeln, um auch das 2. Jahr und Folgejahre abzusichern. Spannend wird es für das Team im Juni 2017, wenn klar wird, welches Mitglied sein Abo um ein weiteres Jahr verlängern wird. Denn bislang finanziert sich das Magazin ausschließlich über seine Mitglieder. Für die Erreichung dieses Ziels sind zusätzliche Werbemaßnahmen und die noch aktiviere Einbindung der bereits aufgebauten und engagierten Community nötig. Weiterhin planen sie, die Inhalte weiter miteinander zu verknüpfen. Die Themen Klimawandel, (Finanz-)Wirtschaft und Entwicklungspolitik werden dabei noch mehr in den Vordergrund rücken. Im 2. Jahr soll Perspective Daily sich als das „Medium für Journalismus mit Blick nach vorne“ etabliert haben. Es soll bekannt dafür sein, interessante Perspektiven auf unsere gesellschaftlichen Herausforderungen zu liefern. Ein Medium, bei dem Mitglieder konstruktiv miteinander diskutieren und die Ergebnisse der Online-Diskussionen mit (Gast-)Autoren und auch im „echten Leben“ Früchte tragen.

Die erklärten Entwicklungsziele dabei sind:

  • Förderung von nachhaltigem Konsum
  • Bekämpfung von Armut
  • Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen

Bei ZAPP – Das Medienmagazin von NDR gibt es einen aktuellen Beitrag über Perspective Daily, der sich lohnt. Unter diesem Link gelangt ihr zu der Sendung vom 25.01.2017.

Weltklimagipfel (COP22): Nationaler Klimaschutzplan wurde beschlossen

Hitzewellen, steigender Meeresspiegel, Überflutungen und gleichzeitig Wassermangel, Veränderung von Vegetation, eine steigende Durchschnittstemperatur auf der Erde. Der Klimawandel bringt etliche Probleme mit sich. Genau diese Pobleme sollen auf dem Weltklimagipfel in Marokko, der vom 07. – 18. November läuft, angegangen werden. Der Klimaschutzplan 2050 ist das große Ziel – er könnten die Weichen für den globalen Klimaschutz stellen. Doch aktuell sieht es nach einem Kompromiss aus, der hinter den ambitionierten Zielen zurück bleibt.

Bei der Weltklimakonferenz im Dezember 2015 in Paris haben sich bereits 195 Staaten auf ein weltweit bindendes Klimaschutzabkommen verständigt. Es soll das Kyoto-Protokoll ablösen, das im Jahr 2020 ausläuft und von vielen Staaten nie rechtlich bindend anerkannt worden ist. Beim 21. Weltklimagipfel (COP21) ist vor einem Jahr unter anderem Folgendes beschlossen worden:

  • Die Erde darf sich um höchstens zwei Grad Celsius erwärmen (besser nur um 1,5 Grad Celsius)
  • in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts sollen die schädlichen Treibhausemissionen weltweit bei Null liegen
  • die Staaten sollen bei der Energiegewinnung auf erneuerbare Energien umsteigen
  • die Industrieländer unterstützen die vom Klimawandel oftmals besonders betroffenen Entwicklungsländer mit 100 Milliarden US-Dollar jährlich

Insgesamt haben das Pariser Abkommen von 195 Staaten inzwischen mehr als 70 Länder ratifiziert, also rechtlich bindend zugesagt. In diesen Ländern werden etwa 57 Prozent aller Treibhausgase ausgestoßen. Unter diesen Bedingungen kann das Pariser Klimaabkommen am 04. November in Kraft treten. Nach langem Streit zwischen Kanzlerin Merkel, Wirtschaftsminister Gabriel und Bundesumweltministerin Hendricks gab es eine Einigung auf den „Klimaschutzplan 2050“.

Der Klimaschutzplan 2050 soll nun aufzeigen, welchen Beitrag Deutschland zum internationalen Klimaziel leisten will, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Einen ersten Entwurf hatte Hendricks bereits im April vorgelegt. Seitdem hat sie viele konkrete Ziele und Maßnahmen schon gestrichen, vor allem auf Wunsch des Wirtschaftsministeriums und des Kanzleramts. (Quelle: zeit.de)

Germanwatch kritisiert das gesetzte Langfristziel für 2050 als widersprüchlich: „Einerseits wird mit gutem Grund für die EU ein Emissionsziel von 95 Prozent unter dem Niveau von 1990 verlangt. Für Deutschland aber, das wegen seiner überdurchschnittlichen Pro-Kopf-Emissionen und der starken Wirtschaftskraft ambitionierter vorgehen müsste, deutet man nur in der Präambel die Bereitschaft an, über die alte Bandbreite von 80 bis 95 Prozent hinauszugehen. Das ist unehrlich und stärkt die Illusion bei manchen CO2-Emittenten, dass sie im Großen und Ganzen so weitermachen können wie bisher.“

Kritik kommt weiterhin von deutschen Klimaexperten wie Jan Kowalzig von der Hilfsorganisation Oxfam: „Mit diesem Plan dürfte es schwierig werden, Deutschland bis 2050 weitgehend treibhausgasneutral zu machen“ – wie es eigentlich das Ziel sei. „Das größte Versäumnis ist, dass der Plan den Kohleausstieg nicht mehr enthält. Das Einknicken von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel vor der Kohlelobby macht den Übergang zu erneuerbaren Energien und eine sozial verträgliche Abkehr von der Kohle unnötig schwierig.“

Es gibt aber auch Lob für Deutschland. Laut Klimaretter.info wird es vor allem positiv aufgefasst, dass der Plan „Zwischenziele für das Jahr 2030, aufgeschlüsselt nach individuellen Sektoren wie Energie, Industrie, Transport, Gebäude und Landwirtschaft“ enthält. Denn dies gebe „Bürgern, Firmen und Investoren die Klarheit, die sie brauchen“.

Letztlich ist Klimaschutz nicht nur eine Angelegenheit der UN-Länder selbst. Auch Großanleger aus der Wirtschaft können Treibhausgase wie CO2 eindämmen – zumindest indirekt. Sie müssen der Ankündigung, nicht mehr Milliarden in Kohle oder Öl zu investieren, aber Taten folgen lassen. Erste Projekte sind angeschoben. Doch es bleibt viel zu tun.

In eigener Sache: Magazin „0341 – Stadt & Technik: Leipzig“

Was das Technikjournalismus-Studium so mit sich bringt: Projektwochen, in denen nicht nur Ideen entstehen und besprochen – sondern auch realisiert werden!

Im Rahmen des Wahlfachs „Magazinjournalismus“ bei Prof. Dr. Andreas Schümchen haben sich 20 Studierende inklusive mir Gedanken über Indie Mags gemacht und darüber, wie die Themen Stadt und Technik auf neue spannende Weise für Leser aufbereitet werden können. Herausgekommen ist unser 108 Seiten starkes, qualitativ hochwertig produziertes Magazin „0341 – Stadt & Technik: Leipzig„.

Etwa drei Wochen Recherche-Arbeit stecken in dem Magazin: Themen finden, erste Anfragen absenden, Interviews führen, Redaktionssitzungen, kritischer Blick auf die Heftstruktur, gründlicher Faktencheck und schließlich eine Woche in Leipzig verbringen und schreiben, schreiben, schreiben.

Dabei haben sich verschiedenste Blickwinkel auf technische Aspekte der Stadt ergeben, unter anderem:

  • Ein Eiffelturm für Leipzig – Der neue Funkturm
  • Reportage über Musikinstrumente in der DDR
  • Interview mit Designer Rudolf Horn am Grassi-Museum
  • Leipzig ist helle – Über die Neonreklame der Löffelfamilie

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Außerdem Bildreportagen, analoge Photoautomaten, Mitfahrgelegenheiten für Pakete, Umnutzung von alten Hallen für Kunst und Kultur, eine Fahrradmanufaktur und und und…

Gedruckte Exemplare sind übrigens weiterhin zu bekommen! Schreibt mir bei Interesse einfach eine Mail und gegen eine Portospende bekommt ihr ein kostenloses Magazin zugeschickt.

 

Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat uns bei den Druck- und Reisekosten finanziell unterstützt und dafür möchte ich mich stellvertretend als CvD herzlich bedanken.

Ein interaktives Plakat macht Lautstärke sichtbar

Auf dem ersten Soundlounge-Event der Werbe- und Marketingagentur BBDO hat am 25. August ein neues Medium im Düsseldorfer Cafe del Sol Premiere gefeiert. Ein Plakat, das auf akustische Signale reagiert – das Soundlounge-Plakat.

Entwickelt wurde dieses Medium zusammen mit dem IOX Lab, einem Düsseldorfer Unternehmen, das sich auf das Internet Of Things (IOT) und die Technologie dahinter spezialisiert hat. Robert Jänisch, Gründer von IOX Lab, präsentierte die Neuheit vor etwa 400 Gästen: „Die Anforderungen von BBDO an uns waren groß: Es sollte ein Print-Plakat sein, das aber außerdem als interaktives Medium funktioniert„.

Hinter der weißen, drei Zentimeter dicken Oberfläche aus Papier verbirgt sich die Technik. Jänisch nennt das Prinzip „mikroskopisches Rückprojektionsverfahren“. Dafür wird ein Mikrofon und ein kleiner Prozessor (Mikrocontroller) in das Plakat integriert. Die Lautstärke der Umgebung wird gemessen und an Sensoren übertragen, die die Töne sichtbar machen. Ähnlich wie ein EKG, das Herztöne aufzeichnet, wird jedes Geräusch in Bilder umgewandelt. Je lauter man klatscht oder ruft, desto mehr Bildteile des Plakats leuchten auf. Sobald man wieder still ist, erlischt das Motiv.

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Die technischen Herausforderungen lagen für Jänisch und sein Team vor allem in der notwendigen Robustheit der Elektrotechnik, denn das Plakat soll laut Angaben von BBDO auch im öffentlichen Raum bestehen. Bisher gab es allerdings noch keinen Test, ob das Material auch unter freiem Himmel und für einen längeren Zeitraum widerstandsfähig genug ist. Der Marktforscher Daniel Merkes von awk Outdoor Media sieht das kritisch: „Die elektronischen Bestandteile werden schnell kaputt gehen, vor allem wenn sie der Witterung oder Vandalismus ausgesetzt sind.“ Das im Vergleich zu normalen Plakaten empfindlichere Medium könne daher zunächst unter Brücken oder in überdachten Bereichen, etwa Bushaltestellen, hängen, sagt Jänisch. Er betont weiterhin, dass noch daran getüftelt werde, „die komplexen technischen Anforderungen des Plakats in unseren Alltag zu integrieren“.

Andere Unternehmen haben bereits Werbeplakate digitalisiert. Seit etwa fünf Jahren gibt es immer wieder Ansätze, das Medium mit technischen Hilfsmitteln zu etablieren. So warb die Bierbrauerei Beck’s diesen Sommer für das The Listing Post Festival in Neuseeland mit dem ersten Plakat, das Musik abspielen kann. Auch für Mercedes-Benz wurde dieses Jahr eine Besonderheit entwickelt: Die Agentur Elephant Seven (e7) brachte das weltweit erste sogenannte Holo-Plakat auf die Straßen Berlins, das sich an das im Internet beliebte Smartphone-Hologramm orientiert und den toten Winkel beim Autofahren anschaulich zeigt.

Digitale Plakate haben enormes Potenzial“, gibt sich Merkes zuletzt optimistisch. „Sound und visuelle Effekte sind zwar jeck, aber nur Spielerei. Das reicht nicht.“ Das Soundlounge-Plakat kann er sich noch nicht auf den Straßen in Köln und Bonn vorstellen. Ob das neue Medium demnächst für Werbekampagnen in Großstädten verwendet wird oder irgendwann im ganzen Rheinland seinen Platz findet, wird sich noch zeigen.

Ludovico Einaudi spielt Konzert zum Schutz der Arktis

“The Arctic is melting faster and faster. Over 7.5 million people from all over the world have already raised their voices to call for its protection. Because of its biodiversity, because the Arctic regulates the weather of our entire planet and because we should preserve it for future generations.”

savethearctic.org

Der italienische Komponist und Pianist Ludovico Einaudi spielt am Flügel auf einer im Ozean schwimmenden Plattform seine Eigenkomposition „Elegy for the Arctic“. Er unterstützt damit zusammen mit acht Millionen Menschen aus der ganzen Welt die Greenpeace Aktion „Save The Arctic“. Gedreht wurde das Video vor dem Hintergrund des Wahlenbergbreen Gletschers in Svalbard vor der Küste von Spitzbergen, Norwegen.

Mit der Aktion fordert Greenpeace die OSPAR-Kommission auf, arktische Gewässer bei einer heute beginnenden Tagung unter Schutz zu stellen. Vom 20. bis zum 24. Juni geht es bei der OSPAR-Meeresschutz-Konferenz in Teneriffa unter anderem darum, über einen Entwurf zum Schutz des europäischen Nordmeers zu entscheiden.

Die OSPAR (Oslo-Paris-Übereinkunft) ist ein Übereinkommen zwischen 15 europäischen Regierungen und der EU zum Schutz der Meere im Nordostatlantik. Ihr Geltungsbereich reicht von der südlichsten Spitze Spaniens bis zum Nordpol und sie kann laut Greenpeace für alle Vertragsstaaten verbindliche Entscheidungen treffen. Die OSPAR ist die einzige internationale Konvention zum Schutz der Umwelt mit einem Mandat der Vereinten Nationen, die einen Teil der Arktis abdeckt.

Sollte die OSPAR-Kommission keine gemeinsame Basis für den Schutz des Nordost-Atlantik finden, droht eines der fragilsten Ökosysteme, direkt vor Europas Haustür, zu zerbrechen.

Escher 2.0 – Kunst trifft auf Virtual Reality

Der Hype um Virtual Reality (VR) hält an und wurde gerade wieder auf der re:publica (neben Snapchat) als anhaltendes Trendthema präsentiert. Keine Technik-Redaktion, keine Messe für digitale Innovationen, die ohne die Datenbrillen auskommt. Nun ziehen auch deutsche Museen im Einsatz der VR-Technologie nach.

Das Max Ernst Museum in Brühl bietet seit dem 21. Februar eine der ersten länger laufenden Ausstellungen mit dem Titel „M.C. Escher“ an. Bisher gab es in NRW keine Ausstellung, die mehrere VR-Brillen so lange zur Verfügung gestellt hat. Im Vergleich dazu realisierte das British Museum in London z.B. ein Virtual Reality Wochenende und das Ludwig Forum in Aachen bot einen Raum mit VR-Erlebnismöglichkeit an. Im Gegensatz dazu stehen in Brühl vier VR-Brillen zur Verfügung, jede davon zeigt eine andere virtuelle Welt, die von Studenten des Cologne Game Lab der TH Köln erdacht und realisiert wurden.

Für meinen Beitrag konnte ich mit den Game Artists und der wissenschaftlichen Volontärin des Museums über die Akzeptanz der VR-Brillen bei Besuchern und die installierte Software sprechen, die die Geräte schonmal heiß laufen lassen kann.

Wer sich für das Themenspektrum Kunst und Computerspiele interessiert, dem sei am kommenden Samstag, den 14.05. ab 15Uhr ein Besuch im Max Ernst Museum zur Arts & Games Lecture empfohlen. Mehrere Vorträge und Diskussionen drehen sich um folgendes:

Sind Computerspiele Kunst, gehören sie in den musealen Raum?
Welchen Einfluss haben sie auf die Kunst und wie hat sich die Kunst im digitalen Zeitalter verändert?

Fachleute aus der Spielentwicklung und –forschung sowie Kunstgeschichte und Philosophie beantworten diese dringenden Fragen und geben einen spannenden Einblick in den kreativen Prozess hinter Spielen wie Monument Valley und Virtual-Reality-Umgebungen oder die Ästhetik des Computerspiels und ihre Bedeutung für die Einordnung in die Kunstgeschichte.
Neben den Vorträgen können die Besucher sich selbst von der Kunstfertigkeit ausgewählter Spiele überzeugen und einen Schritt in virtuelle Dimensionen wagen.

Straßenfertiger unter Strom

Moderne Straßenfertiger müssen Extremes leisten. Sie bringen den Asphalt auf die Straße auf und sollen dabei nicht nur präzise, sondern auch möglichst leise und ohne viel Kraftstoffverbrauch arbeiten. An der Technischen Hochschule (TH) Köln hat ein Team vom Kölner Labor für Baumaschinen einen Straßenfertiger mit diesel-elektrischem Hybrid-Antrieb entwickelt, der diesen Anforderungen gerecht wird.

Auf den Straßen sind sie längst unterwegs: Hybridfahrzeuge. Städte rüsten ihre Busflotten auf Hybrid-Antriebe um und immer mehr Privatpersonen entscheiden sich für einen Hybrid-Pkw – aus gutem Grund. Hybridfahrzeuge sind besonders effizient, das heißt, sie sparen Kraftstoff. Deshalb wird an der Entwicklung von diesen alternativen Antrieben seit einiger Zeit intensiv geforscht.

Wie wichtig diese Alternativen auch im Bereich von Nutzfahrzeugen sowie mobilen Straßenbaumaschinen sind, zeigt ein Forschungsprojekt des Kölner Labors für Baumaschinen (KLB) der TH Köln. Am Institut für Landmaschinentechnik und Regenerative Energien hat ein Team von sechs Mitarbeitern an der Entwicklung eines Staßenfertigers mit einem diesel-elektrischen Antrieb gearbeitet. Das Projekt ist gelungen, der erste Hybrid-Straßenfertiger steht seit Kurzem zu Demonstrationszwecken zur Verfügung.

Für das Technikjournal der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg habe ich mir den Straßenfertiger der TH Köln aus der Nähe angesehen und alle Details erklären und vorführen lassen.

Das Video gibt einen Einblick in die Arbeitsweise einer solchen Straßenbaumaschine und erläutert die Vorteile eines diesel-elektrischen Antriebs. Doch bis die Technik in der Bauindustrie zur Anwendung kommt, können noch Jahrzehnte vergehen… Warum? Lest meine Recherche hier.

Quantified Environment – Die Vermessung der Welt

Unser tägliches Leben ist messbar. Mit Hilfe von Handy-Software und immer kleiner werdenden Online-Apparaten können wir unseren eigenen Körper beobachten und analysieren. Es ist ein faszinierender Zeitvertreib, dem immer mehr sogenannte „Self Tracker“ nachgehen.

Die Quantified Self-Bewegung ist noch jung. Ihren Anfang nahm sie im Jahr 2007 in San Francisco, als zwei Journalisten des US-amerikanischen Technologie-Magazins Wired das Blog „Quantified Self“ gründeten. Gary Wolf und Kevin Kelly, selbst Enthusiasten der digitalen Selbstvermessung, wollten Menschen mit ähnlichen Interessen zusammenbringen und eine Plattform zum Austausch anbieten. Inzwischen ist die Seite zu einer zentralen Organisationsplattform für Quantified Self-Gruppen geworden, darunter auch sieben Gruppen aus Deutschland.

Neben der Ernährung, Herzfrequenz, Verbrauchergewohnheiten und Stimmung lassen sich mit dem richtigen Gerät noch viel mehr Daten messen. Hersteller überbieten sich daher seit Jahren, neue und präzisere Messgeräte anzubieten, die man bequem am Körper tragen kann. Durch immer kleinere Sensoren werden die sogenannten Wearables oder Devices immer handlicher und können problemlos unter der Kleidung am Körper getragen werden. Dahinter steckt häufig die Hoffnung auf eine bessere Gesundheit. Einige Geräte versprechen, auf diesem Wege medizinisch und wissenschaftlich relevante Daten zu sammeln.

Der neue Trend in dem Zusammenhang nennt sich „Quantified Environment“. Während beim Quantified Self nur Daten des eigenen Körpers im Fokus stehen, werden beim Quantified Environment zusätzlich noch alle messbaren Daten aus der umgebenden Umwelt mit einbezogen. Verschiedene Sensoren können unter anderem den Kohlenstoffdioxid-Gehalt der Luft, Lautstärke, Luftfeuchtigkeit, UV-Strahlung und sogar Radioaktivität messen. Diese zusätzlichen Informationen sollen genauere Rückschlüsse auf bisherige Messergebnisse ermöglichen. Ein Self Tracker, der bisher beispielsweise nur messen konnte, dass seine Tiefschlafphase zu kurz ist erhält mit den erweiterten Mess-Optionen die Möglichkeit herauszufinden, warum das so ist. Etwa, weil die Luft im Raum zu hohe CO2-Werte aufweist oder weil draußen vor dem Fenster zur Tiefschlafphase ein lautes Geräusch stattfindet.

Die Auswertung aller dieser Daten ist jedoch komplex, sodass die Self Tracker diese nach wie vor dem Arzt überlassen müssen. Es gibt auch kritische Stimmen zum Vermessungstrend, denn ob wirklich gesicherte Daten am Ende herauskommen sei dahingestellt. Nicht jedes Gerät bietet eine verlässliche Erfassung, weder von körpereigenen Werten, noch von denen der Umgebung.

Ein kurzes Video zum Thema ist im Rahmen meiner Mitarbeit am Technikjournal der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg entstanden. Um den ganzen Beitrag zu sehen, bitte dem Link folgen.

 

Sollte das Interesse für das Thema geweckt sein, habe ich hier noch ein paar weitere Links zusammengestellt:

Was ist „The Quantified Self“?

TED Talk Gary Wolf: Unser vermessener Körper

Why the „Quantified Environment“ is essential for Quantified Self

Biokohle als Verbesserer für die Landwirtschaft?

Unsere Böden reagieren sehr sensibel auf veränderte Umweltbedingungen. Durch Klimawandel und zunehmend intensive Bewirtschaftung verliert der Boden organische Substanz und damit die Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe zu speichern. Die Frage ist: Was können wir tun, um die Fruchtbarkeit der Böden dauerhaft zu erhalten, idealerweise sogar zu verbessern? Einen Beitrag kann die Einbringung von Biokohle in die Böden leisten.

Für das Technikjournal der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg habe ich einen Artikel zu dem Thema verfasst – passend zum Jahr des Bodens, das sich nun langsam aber sicher dem Ende entgegen neigt.

Hier entlang zum Technikjournal der HBRS. Artikel: Der Hype um Biokohle.

Volker Häring von der Ruhr Universität Bochum und Dr. Alexandra Sandhage-Hofmann von der Universität Bonn haben mir zum Thema Biokohle Rede und Antwort gestanden.

Weitere interessante Links:

Mehr Salat dank Biokohle – Nachhaltige Prozesse für Westafrikas Landwirtschaft (RUBIN)

Urban Food Plus Projekt

Einschätzung des BUND zur Umweltrelevanz der Terra Preta / Pyrolysekohle